Motivation
Viele Gesellschaften werden älter, auch in Deutschland steigt das Durchschnittsalter seit langem kontinuierlich an. Der Anteil der unter 20-Jährigen ist unter 20% gesunken, der Anteil älterer Altersgruppen steigt, besonders durch das Vorrücken der Babyboomer ins Rentenalter. Mehr als jeder Fünfte ist aktuell zwischen 60 und 80 Jahre alt, bis 2040 rechnet das BiB (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung) mit 7,7 Millionen Menschen über 80.
Vor diesem Hintergrund ist auch die Architektur gefordert; denn in dem Maß, in dem auf der einen Seite die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten des Menschen im Alter abnehmen, muss auf der anderen Seite die Umwelt so weit als möglich ausgleichend wirken. Dann können die vorhandenen Ressourcen weiterhin genutzt werden.
Der aktuelle Demenzbericht der Weltgesundheitsorganisation zeichnet ein dramatisches Bild: weltweit wird sich die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen von derzeit 35,6 Millionen auf 65,7 Millionen Erkrankte im Jahr 2030 nahezu verdoppeln. Bis 2050 könnte die Zahl laut dem Bericht der WHO und der Alzheimer's Disease International (ADI) auf mehr als 115 Millionen anwachsen. Demenz ist eine globale Herausforderung.
Die demografische Entwicklung lässt erwarten, dass die Zahl der an Demenz Erkrankten in den nächsten Jahrzehnten auch in Deutschland erheblich weiter steigen wird. Derzeit geht man von etwa 100 Neuerkrankungen pro Tag aus.
Das BIfadA will Zukunft aktiv mitgestalten und mit einem motivierten, interdisziplinär arbeitenden Team Lösungen für alternde Gesellschaften entwickeln helfen.
Dafür wurden wir ausgezeichnet
für die Wissensvermittlung zum Thema alters- und demenzsensible Architektur für Kinder und Jugendliche an der Kinder-Uni der Spielstadt Mini-München, mit Kultur & Spielraum e.V.: UIA The Golden Cubes Awards (GCA), 5th Edition Professional (2023) in Kopenhagen
für das Engagement für eine „Architektur für alle“ in der älter werdenden Gesellschaft wurde an Frau Dr. Dietz die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2020) verliehen
für den Umbau des Fischerhofschlösschens zu unserem Bürogebäude in Bamberg mit der Bayerische Denkmalschutzmedaille, dem Denkmalpflegepreis der Oberfrankenstiftung, dem BDA-Preis Franken
für die Beratung der MARO Genossenschaft zur fachlichen Begleitung des Projektes „Demenz-WGs – Selbstbestimmt leben in Bayern“: „Ausgezeichneter Ort 2014, Deutschland, Land der Ideen“
Dr. Birgit Dietz ist für ihre Forschung und Arbeit für eine alters- und demenzsensible Architektur und ihr bürgerschaftliches Engagement 2020 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden
Verleihung des GOLDEN CUBES AWARDS in Kopenhagen an die Spielstadt Mini-München für die Wissensvermittlung von Architektur- und Stadtraumplanung an Kinder. v.l.n.r. Birgit Dietz, Gerd Grüneisl, Sophia Köhler, Claudia Thiele
Helios vergibt Förderpreis „Demenzspezifischer Aufwachraum“ v.l.n.r. Prof. Dr. med. Petra A. Thürmann, Dr. Ing. Birgit Dietz, Klaudia Jaskula, Priv. Doz. Dr. med. Juraj Kukolja, Monika Lohkamp, Uwe Lefering, MA Dip.-Des, Maren Christina Geissler
Wir zeichnen aus
Etwa alle zwei Jahre vergeben wir eine Auszeichnung an Studierende für besonders interessante studentische Arbeiten an der TU München im Fach „Krankenhausbau und Bauten des Gesundheitswesen“. Der Förderpreis wird als Geld- oder Sachpreis (z.B. Teilnahme an Fachkonferenzen) ausgegeben.
So wurde 2016 die Studierende Hanne Stockburger für den besten Entwurf mit dem BIfadA-Förderpreis ausgezeichnet. Die Architekturstudierenden sollten als Semesteraufgabe eine modular aufgebaute Pflegeeinrichtung für an Demenz erkrankte Menschen entwerfen.
Der Entwurf von Hanne Stockburger überzeugte durch die konsequent ausgeführte Idee der Modularität, das durchdachte Licht- und Farbkonzept, die überschaubar dargestellten Bewohner- und Servicebereiche, sowie darüber hinaus die gute Einbindung der Außenbereiche.
Entwurf von Hanne Stockburger, 2016